Published in: 2010
Publisher:
Bachelor Thesis, Faculty for Civil Engineering at Bauhaus-University Weimar, Germany
Author:
Niebel, S.
Uploaded by:
SuSanA secretariat
Partner profile:
Bauhaus University Weimar
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Description (in German):
Für die Optimierung der Abwasserbehandlung an PWC-Anlagen, die mit einem starken Überangebot an Stickstoff kämpfen, ist nach Quellen für frei verfügbare Kohlenstoffe gesucht worden. Als eine Möglichkeit kommt der gezielte Einsatz von Toilettenpapier in Frage. Toilettenpapier enthält vorwiegend Cellulose, die nicht wasserlöslich und schlecht aufschließbar ist. Der Beitrag von Toilettenpapier zum Anteil an frei verfügbaren Kohlenstoffen im Abwasser wird in der Literatur zumeist vernachlässigt, nur einige Andeutungen und Hinweise sowie zwei konkrete Zahlen konnten gefunden werden. Diese sollten im Labor geprüft werden. Es gibt Hinweise aus einer Kläranlage, dass die Einleitung von Abwasser aus einer altpapierverarbeitenden Papierfabrik in direktem Zusammenhang mit der Denitrifizierungsleistung der Kläranlage steht. Für weitere Aussagen könnten die Abwässer der Papierfabrik beprobt und ausgewertet werden. Angaben zu den Unterschieden der Kohlenstofffrachten in den unterschiedlichen Papieren konnten nicht gefunden werden. Deshalb kann im Moment eine Entscheidung für ein bestimmtes Papier nur auf der Basis des Auflösevermögens gemacht werden.
Aus diesem Grund wurde die Papierherstellung in dieser Arbeit genauer betrachtet, um Hinweise auf die Abhängigkeit der Wahl der Ausgangsstoffe und der Herstellungsprozesse in Bezug auf das Auflösevermögen zu erhalten. Beidessind Faktoren, die die Papiereigenschaften beeinflussen, wobei die Wahl des Ausgangsstoffes etwas stärker wiegt. Als am besten abbaubar werden ungebleichte, sehr dünne Toilettenpapiere eingeschätzt, die nach Möglichkeit aus Altpapier hergestellt sind, dabei eine niedrige Grammatur besitzen und aus nur ein bis zwei Lagen bestehen. Dabei sind jedoch auch einige Widersprüche aufgetreten, die weiterverfolgt werden sollten. An PWC-Anlagen werden erfahrungsgemäß bereits überwiegend solche dünnen RC-Papiere, die teilweise an ihrer grauen Färbung erkannt werden können, verwendet. Eine Steigerung der Denitrifikation ist durch die Wahl der Papierart daher momentan nicht zu erwarten.
Außerdem wurden weitere Kriterien wie Umweltverträglichkeit, Hygiene das Format des Papiers und die Kosten in die Bewertung einbezogen. Daraus resultiert die Empfehlung verschiedener Papiersorten unterschiedlicher Hersteller für eine weitergehende Prüfung im Labor auf die Tauglichkeit für den Einsatz an PWC-Anlagen.
Dezentrale Anlagen, wie PWC-Anlagen, haben oft nur sehr kurze Fließwege, es kommt zu keiner mechanischen Zersetzung des Papiers. Eine Zerkleinerung durch Zuführung von Energie erscheint nicht zweckmäßig. An dieser Stelle muss der Ansatz von leicht zersetzbaren Produkten, die zum Teil mit speziellen Bakterienstämmen besprüht werden, weiterverfolgt werden. Die Bakterien arbeiten, sobald sie über einen längeren Zeitraum mit Wasser in Verbindung kommen, und bauen Cellulose ab. Weitere Untersuchungen sollten prüfen, inwieweit die Abbauprodukte dieser Bakterien von Denitrifikanten als Nahrungsquelle genutzt werden können.
Niebel, S. (2010). Charakteristik von Toilettenpapier vor dem Hintergrund seiner gezielten Hydrolyse (in German) - Characeristics of toilet paper in the context of targeted hydrolysis. Bachelor Thesis, Faculty for Civil Engineering at Bauhaus-University Weimar, Germany
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